Es gibt viele verschiedene Cannabissorten, die sich in ihren Eigenschaften unterscheiden. Hierbei zählen jedoch “Cannabis Sativa” und “Cannabis Indica” zu den bekanntesten Hauptsorten weltweit. Beide stellen eine Pflanzenart aus der Gattung des Hanf oder auch Cannabis dar.
Cannabis Sativa – der „richtige“ Hanf:
Sativa zählt zu der bekanntesten Cannabissorte weltweit, denn das Aussehen der Pflanze verkörpert das des allseits bekannten Cannabisblattes. Somit ist das markanteste Merkmal das handförmig, gestielt zusammengesetzte Blatt. Hinzu kommt die ausgeprägte Hochwüchsigkeit dieser Pflanze. Höhen von bis zu sechs Metern sind in Plantagenhaltungen keine Seltenheit, in der Natur hingegen können Höhen von bis zu vier Metern erreicht werden. Diese Pflanze zählt zu den monokarpen Pflanzen, die nach der Blütezeit absterben, sodass die Sativa als einjährige Pflanze bezeichnet wird.
Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September, wobei die Reifezeit der Früchte sich häufig nur auf den Juli beschränkt. Jedoch weist diese Sorte eine ausgesprochen lange Vegetationszeit auf, sodass erste Blüten erst nach 10 bis 16 Wochen ausgebildet werden können. Diese lange Wartezeit macht die Pflanze allerdings durch sehr hohe Erträge wieder wett. Ursprünglich stammt diese wärmeliebende Sorte aus Ländern wie beispielsweise der Karibik, Thailand, Mexiko, Kolumbien und Südostasien.
Die Hanffasern dieser Pflanze können vielfältig verwendet werden. Häufig dienen sie zur Herstellung von Seilen, Textilien, Spezialpapier oder auch anderen Produkten wie beispielsweise Dämmstoffen oder Naturfaser-Verbundswerkstoffen. Bei der Produktion dieser Stoffe fallen als Nebenprodukte die sogenannten „Schäben“ an. Diese sind nahezu gleichmäßig gebrochene, holzähnliche Teilchen. Diese werden wiederum häufig für die Lebens- und Futtermittelherstellung verwendet. Gepresstes Öl kann als Lebensmittel, Kosmetika oder auch medizinisches Öl verwendet werden. Häufig findet man diese Öle als Hanföl oder auch Ätherisches Öl im Handel.
Die bekanntere Verwendung von Cannabis Sativa ist jedoch als Rauschmittel, da diese Sorte eine äußerst „high“-machende Wirkung besitzt. Die Pflanzen verfügen über einen ausgesprochen hohen Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC)-Gehalt bei niedrigem Cannabidiol (CBD)-Gehalt. Somit werden folgende Wirkungen der “Cannabis Sativa” nachgesagt:
- Rauschzustand – anregend, aktivierend, motivierend
- Steigerung von Wohlbefinden
- Verbesserung von Inspiration und Kreativität
- Förderung von Konzentration und Wachsamkeit
- Reduzierung von Übelkeit oder auch Kopfschmerz
- Ankurbelung des Appetits
Cannabis - Indica:
Diese Sorte zählt zu den zweitwichtigsten Cannabissorten weltweit. Ursprünglich stammen die Indica-Cannabispflanzen aus kälteren Hügellandschaften oder gar Gebirgen. Hierbei sind die bekanntesten Ursprungsländer beispielsweise Nepal, Nord Indien, Russland oder auch Afghanistan. Bedingt durch die kältere Heimat, zeichnen sich die Pflanzen der Indica-Sorten durch eine kurze Vegetationsperiode, Kleinwüchsigkeit und büschelige Pflanzenbildung sowie hohe Robustheit aus. Die Blätter sind sehr breit und groß und ähneln in keinster Weise dem allseits bekannten Bild der Cannabispflanze. Der Pflanze selbst wird bei einem Konsum eine sehr entspannende Wirkung nachgesagt, bis hin zu einem sedierenden Effekt.
Indica ist ebenfalls wie Sativa bekannt für einen äußerst hohen CBD-Gehalt und wird somit häufig genutzt, um die THC-Wirkung im Körper abzumildern, denn im Vergleich zu Sativa weisen diese Pflanzen zwar ebenfalls einen hohen THC-Gehalt, aber auch einen sehr hohen CBD-Gehalt auf. Somit wird Cannabis-Indica folgende Wirkung nachgesagt:
- Körperlicher Rauschzustand – „stoned“ machende Wirkung
- Reduzierung von Entzündungen, krampflösend
- Linderung von Schmerzen
- Schlafanregend
- Appetitanregend
- Reduzierung von Stress und Angstzuständen
- Muskelentspannung
Welche Unterschiede sind die wichtigsten zwischen den beiden Cannabissorten?
Die wesentlichen Unterschiede zwischen den beiden Sorten liegen vor allem im Wirkungsspektrum und im Wachstum:
Sativa | Indica |
|
|
Woher kommen die Unterschiede zwischen den zwei Sorten?
Die Unterschiede in den Wirkungen werden durch die besonderen Verbindungen von Terpenen und Flavonoiden in den Sativa-Typen hervorgerufen. Bis heute wurden insgesamt 120 dieser Terpene in der Hanfpflanze entdeckt. Die unterschiedlichen Wirkungen der verschiedenen Cannabissorten werden durch die Konstellation, Konzentration und das Verhältnis zueinander hervorgerufen.
Hierdurch unterscheidet sich “Cannabis Sativa” in der Terpenen-Zusammensetzung stark von “Cannabis Indica”. Die äußerst „high“-machende Wirkung wird durch die Zusammensetzung des Cannabinoid-Inhaltes und dem Verhältnis der Terpene und Flavonoide bestimmt.
Heutzutage werden auch Hybrid-Sorten gezüchtet, um die positiven Eigenschaften der jeweiligen Sorten miteinander kombinieren zu können. Durch diese vielfältige Variationsmöglichkeit könnten sich auch in medizinischer Hinsicht Vorteile bieten, um Patienten bestmöglich unterstützen zu können. Zu den bekanntesten Hybridsorten zählt die Sorte “White Widow”, die sich vor allem im Freizeitgebrauch hoher Beliebtheit erfreut.Beispielsweise liegt der THC-Gehalt der Blüten bei rund 12%.